Ttl: Grüne zu
Postämter-Schließungen.
Utl: LAbg. Fasan: "Kahlschlag
ist kein Konzept."
(16.10.2001) - "Die
Schließung von über 200 Postämtern ist der nächste Anschlag auf die
Nahversorgung in den ländlichen Regionen Niederösterreichs. Sie ist die
logische Konsequenz einer jahrelang völlig verfehlten Wirtschafts- und
Regionalpolitik, die jetzt in einem Kahlschlag der Infrastruktur ihre Spitze
erreicht," kommentiert der Grüne Landtagsabgeordnete Martin Fasan. "Die
Anzahl der Einzelhandelsgeschäfte hat sich seit 1960 auf ein Drittel des
seinerzeitigen Bestandes reduziert. Gleichzeitig ist die Verkaufsfläche in den
Großmärkten drastisch gestiegen." Ähnlich war es bei den Wirtshäusern, den
Bahnhöfen und anderen kommunalen
Einrichtungen. Demgegenüber hat allein der motorisierte Verkehr zu
Versorgungszwecken in den letzten 20 Jahren um 10% zugenommen. Das ist neben
dem Berufsverkehr eine bedeutende Steigerung und erhöht die versteckten Kosten
für den Einzelnen ebenso wie für die öffentliche Hand. Es ist kein Zufall, dass
in den ländlichen Gebieten (Bezirke Amstetten, Mistelbach, Hollabrunn,
Neunkirchen, ...) die Schließungslisten besonders lang und im
"Speckgürtel" rund um Wien (Bezirke Baden, Mödling, Wien Umgebung) besonders
kurz sind."
Martin Fasan: "Wenn die SPÖ
jetzt nur die Bundesregierung verantwortlich macht, greift die Kritik zu kurz.
SPÖ und ÖVP haben die jahrelange Sterbebegleitung der Nahversorgung gemeinsam
zu verantworten. Schuldzuweisungen helfen wenig, eine grundsätzliche
Richtungsänderung ist der einzige Weg, weitere Schäden zu vermeiden."
Die Forderungen der Grünen:
- sofortige Stellungnahme durch
die Post-AG und Ministerin Forstinger zur vorgelegten Schließungsliste
- Landeshauptmann Pröll ist aufgerufen,
hier raschest Klarheit zu schaffen
- Lenkungsabgaben auf Megamärkte
zu Gunsten kleiner Läden
- strengere Maßnahmen in der
Raumordnung, um die ausufernde Zentralisierung zu stoppen und regionale
Strukturen zu erhalten
"Der Kahlschlag muss einem langfristigen
Konzept zur Erhaltung der Nahversorgung weichen," so die Forderung des
Grünpolitikers abschließend.